Straßenausbau
Am 13.8.18 beschloss der Iltener Ortsrat -einstimmig-, dass die Straße Im Wiesenhof (Jahnstr. bis Nordende) saniert werden soll, wenn eine andere Behörde 63 % der auf 500.000 € geschätzten Kosten zahlt. Den Rest sollen die anliegenden Grundstückseigentümer tragen.
Auf den Einwand hin, dass ja nicht alle Grundstückseigentümer anwesend seien, entgegnete die Frau Bürgermeister (SPD) , dass diese dann wohl kein Interesse, oder eben Pech hätten; man müsse das heute entscheiden, sonst liefe man Gefahr, keinen Zuschuss (von Steuermitteln) aus dem "Dorf-Erneuerungs-Topf" zu erhalten.
Der externe Planer ( je höher die Baukosten, je höher sein Verdienst !) wies auf die Schwierigkeiten des Ausbaus hin. Die Straße ähnelt einer Weinflasche, unten (Jahnstr.) dick, (ca. 9 m), oben verjüngt auf ca. 5 m . Da man Platz für 2 Fahrbahnen benötigt, würde der Fußweg an der engsten Stelle dort nur ca. 73 cm breit werden. Da sich auf so einem schmalen Streifen keine Menschen mit Tieren, Rollatoren oder Kinderwagen begegnen können, schlug der Planer vor, den neuen Fußweg abzusenken, damit die Bürger auf der Straße gehen können! Dass es keine Sicherheit für Benutzer des Fußweges geben soll, interessierte Planer und Volksvertreter nicht! Vermutlich haben alle keine Kinder!
Wir schlugen daraufhin vor, diesen Teil des Wiesenhofs zur Einbahnstraße zu machen. Dann kann der Fußweg auf die Breite von ca. 1,40 - durchgängig gepflastert werden. Die (Müll-) LKW hätten Platz, ebenso die vielen parkenden PKWs. Eine Abfrage bei den anwesenden Grundstückseigentümern ergab eine Zustimmung von ca. 60%. Dem Einwand, dass dann eine andere Straße stärker befahren würde, wurde mit dem Hinweis auf die parallel laufende Hauptstraße (Hindenburgstr.) entgegnet. Das störte unsere Ratsfrauen und -Männer nicht. "Wir lehnen diese Idee ab"! (Nach dem Motto: Ihr habt uns gewählt, also haben wir das Sagen! Ihr bezahlt, auch wenn ihr keinen Nutzen habt! )
Eine halbe Million (Steuern und Geld der Anlieger) nur für die Wiederherstellung des maroden Fußwegs (der von der Stadt ca. 40 Jahre lang nicht gepflegt wurde) und neuen Asphaltbelag auf der Straßenoberfläche? Den Fußweg und die Straße kann jeder benutzen, warum müssen Anlieger zahlen? Wozu zahlen Hausbesitzer Grundsteuer? Dabei kassiert die Stadt ständig "Durchleitungsgebühren" von den Lieferanten für Gas, Wasser, Strom, Telefon u. Abwasser, die diese uns auf die Gebühren aufschlagen!
Dazu habe ich eine Konferenz am 9.11.18 in Hannover besucht, mit dem Thema: "Zukunft der Straßenausbaubeiträge in Niedersachsen". Für mich war neu, dass jede Stadt Straßenausbaubeiträge erheben kann, oder nicht. 9 Bundesländer haben diese Gebühren ganz abgeschafft. Niedersachsen denkt noch. Herr Niels Finn vom NBGS (Niedersächsisches Bündnis gegen Straßenausbaubeiträge (Strabs) führte aus, dass die Anlieger keine anteiligen Straßenausbaukosten zu zahlen hätten, wenn erwiesen sei, dass die Stadt 25 Jahre lang nichts für den Unterhalt der Straße getan hätte. Im Wiesenhof sind es weit über40 Jahre! E-Mail: nielsafinn@gmail.com. NBgS im Internet: www.nbgs-ev.de . Plakate: https://www.anti-strabs-plakate.de .
Videos vom Wiesenhof
Am 20.2.19 vertrat der Nieders. Finanzminister in Bilm die Auffassung, dass er gegen eine landesweite Abschaffung der STRABS ist. Bürgermeister Lehrke wollte abwarten. Sein Nachfolger, Herr Kruse, hatte vor seiner Wahl die Abschaffung versprochen. Ich hatte ihn gebeten, bis zur endgültigen Entscheidung keine Gebühren mehr zu berechnen. Am 17.1.2020 antwortet Herr Kruse: Alle momentan zur Abrechnung anstehenden Maßnahmen werden...……….bis zur endgültigen Entscheidung über den Fortbestand der STRABS (noch) nicht abgerechnet. Ab 28.1.20 begannen nun die Bauarbeiten. Ende Juli waren sie fertig. Ende Dezember 2019 sah es so aus:
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Die "Buddelei" ist zu Ende! Das ist die neue Oberfläche aus Sicht der Jahnstr: Fahrbahn: CDU schwarz, aber doppelt so laut, SPD- rot der Bürgersteig. Unten normal, weiter oben nur noch knapp 60 cm breit! So einen Bürgersteig sah ich noch nie! Wie von allen Grundstückseigentümern befürchtet verkündet der Rat Sehnde mit dem neu gewählte Bürgermeister Olaf Kruse im November 2020 eine neue Beitragssatzung, weil der angefallene Schuldenberg zu hoch ist. Statt des Fortfalls der STRABS nun der Segen: Grundeigentümer in Anliegerstraßen zahlen künftig nur noch 65% statt bisher 75%! Die Eigentümer hatten doch schon einmal die Straße bezahlt und die Stadt kassiert ständig Durchleitungsgebühren für Wasser,Strom,Gas. |
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Lnks oben ist der Flaschenhals mit dem sehenswerten Bürgersteig. Hier oben sollte die Einbahnstr. beginnen, so wollten es wir Anwohner, leider nicht die Dorfpolitiker! |